Vibias Empfehlungen für die Winterlektüre: Ausgabe 2023

Ob am Kamin, beim Zubereiten eines leckeren Gerichts oder an Ihrem Lieblingsplatz zuhause, der Winter ist der Moment, um zur Ruhe zu kommen und wertvolle Zeit zu verbringen. Dafür ist ein gutes Buch immer eine sichere Wahl. Wir haben eine Gruppe internationaler Designer und Architekten gebeten, mit uns zu teilen, wodurch sie sich am Anfang dieses neuen Jahres inspirieren lassen. Hier sind einige ihrer Topempfehlungen.

Golnaz Afkhami ist Gründerin und Creative Director bei Renocon Design Center, einem Innendesignstudio in Vancouver, das eine Kollektion aus Finishs, Texturen, Materialien und Produkten harmonisch zusammenbringt.

Mit ihrem Faible für die Gestaltung von Räumen bewundert sie Creating Innovators: The Making of Young People Who Will Change the World von Tony Wagner. „Das Lesen dieses Buchs hat meine Intuition bestärkt, dass die Erschaffung eines Raums, der die Menschen bewegt und hinter dem eine klare Absicht steht, die Magie hat, vom Nutzer in viele weitere Kreationen verwandelt zu werden“, so Afkhami.

Vibia The Edit - Winter Reading -

„Das Lesen dieses Buchs hat meine Intuition bestärkt, dass die Erschaffung eines Raums, der die Menschen bewegt und hinter dem eine klare Absicht steht, die Magie hat, vom Nutzer in viele weitere Kreationen verwandelt zu werden“

Greenlights von Matthew McConaughey ist ein weiteres Werk, durch das „ich den professionellen Werdegang begriffen habe, der mich dorthin gebracht hat, wo ich heute bin“. Furchtlos startete sie mit 23 Jahren ihre Karriere in einer „von Männern dominierten“ Branche und gibt heute zu, dass ihr überwältigendes Bedürfnis, ihre Leidenschaft auszuleben, es ihr ermöglichte allem, was in ihrem Weg stand, angstfrei zu begegnen.

Die in Barcelona ansässige Innendesignerin Esther Rico ist der Ansicht, dass jeder Innenraum die Geschichte seiner Bewohner erzählen sollte. Ihr auf den Menschen ausgerichteter Designansatz wurde von Material Designers Book beeinflusst, das porträtiert „wie Design die Welt verändern kann“. Die Transformation beginnt dabei mit dem Material; „es ist der Ausgangspunkt“, glaubt sie.

Rico zitiert auch den Essay The Design for the day Before (zu Deutsch: Das Design für den Tag davor) von Oscar Guayabero, der aus einer multidisziplinären Perspektive „das Design nicht als ein Medium, sondern als einen Vermittler“ betrachtet.

„das Design nicht als ein Medium, sondern als einen Vermittler“

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Ihre letzte Empfehlung ist El diseño invisible. Siete lecciones sobre la intervención culta en el hábitat humano (zu Deutsch: Das unsichtbare Design. Sieben Lektionen über das kultivierte Handeln in das menschliche Habitat) von Norberto Chaves, den sie für seine „anthropologische Sicht des Designs, seinen Sinn für Details und seinen kritischen Einblick in den Beruf“ bewundert.

Der in Italien geborene Carmelo Zappulla ist Gründer und führender Leiter bei External Reference, einem experimentellen Architekturstudio, das international auf verschiedenen Ebenen arbeitet: von Ausstellungsräumen hin zu Städte-, Innen- und Produktdesign.

Einer seiner absoluten Favoriten ist Die Augen der Haut – Architektur und die Sinne von Juhani Pallasmaa. In diesem Essay betont der finnische Theoretiker die Bedeutung des Sehvermögens vor allen anderen Sinnen in seinem Fachgebiet, da „die architektonische Erfahrung erheblich an Wirkung verliert“ wenn „sie auf ein simples zweidimensionales Bild reduziert wird“.

In diesem Zug lobt Zappulla ebenfalls La cura dello sguardo: Nuova farmacia poetica (zu Deutsch: Die Pflege des Blicks: neue poetische Apotheke) von Franco Arminio und „sein Bestreben, die Dinge mit Sorgfalt und Tiefgang zu betrachten”. „Die Poesie ist ein Ausdruck der Beobachtung der Details, was wir mit der Macht der Worte kristallisieren können“, meint er.

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„Die Poesie ist ein Ausdruck der Beobachtung der Details, was wir mit der Macht der Worte kristallisieren können“

Seine Forschungen und Schaffungsprozesse drücken einen tiefen Sinn für Nostalgie aus, was er anhand von Louis Kahn: The Importance of a Drawing von Charlotte und Peter Fiell teilt. „Ich genoss ihren Aufruf zum Freihandzeichnen nicht als eine Darstellung, sondern als einen Designprozess“, lässt er uns wissen.