Trends des London Design Festivals 2017

September ist auch dieses Jahr für die Londoner Design-Community wieder ein sehr geschäftiger Monat, denn in diesem Monat findet das 15. London Design Festival statt, bei dem über eine Woche lang über die ganze Stadt verteilt zahlreiche Events stattfinden.

Bei einem so großen Angebot kann man an einem Tag natürlich nicht alles sehen, ich musste daher Schwerpunkte setzen und konzentrierte mich bei meiner Suche nach den vielversprechendsten Trends deshalb auf die London Design Fair, auf Design Junction und das Somerset House.

 

Nachhaltigkeit und Recycling

Urban-Jungle-Optik ist zwar kein ganz neuer Trend mehr, der diesjährige Ansatz, der auf Recycling und nachhaltiges Design ohne unnötiges Aufwerten setzt, hat jedoch an Reife gewonnen. Designer beziehen Nachhaltigkeit und die Umweltauswirkungen der Produktion jetzt von Anfang an in ihren Gestaltungsprozess ein. Die Materialien werden lokal bezogen, und wenn möglich wird in eigenen Werken produziert.

 

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Marie-Louise Hellgren in collaboration with Stolab, the Lilla Snaland stool is made from waste birch using cut offs from their Lilla Aland chair.

 

Schwarze Beleuchtung

Schlanke, minimalistische Formen und schwarze pulverlackierte Metalle sind im Bereich Beleuchtung gerade das Non-Plus-Ultra. Ich habe mehrere Beispiele für diesen Trend entdeckt, innerhalb der Struktur und direkt an den Leuchten: Die Bodenleuchte Vibia North bei Designer Frontiers.

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The Vibia North floor lamp at Design Frontiers, Somerset House.

 

Technik mit Stil

Es hat etwas gedauert, aber endlich werden auch Alltagsobjekte wie Stromkabel und Ladegeräte in der schlanken Optik gestaltet, die wir von den modernen Technikgeräten gewohnt sind. Marken wie die Neuvorstellung Nolii erfinden LED-Kabel und Zubehör neu. Technikzubehör in minimalistischem Stil antwortet auf den Bedarf an einfachen Lösungen, die es uns gestatten, überall und jederzeit verbunden zu sein.

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Nolii tech accessories to blend with your home, Design Frontiers.

 

Helles Holz und Sperrholz

Der skandinavische Einrichtungstrend mit seinen hellen Holztönen hat sich durchgesetzt und Eiche, Esche und Birke sind die beliebtesten Materialien für Möbel und Beleuchtung.

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A smooth finish. The Laakso dining chair, Made by Choice.

 

Sperrholz hat sich von einem als billig angesehenen Werkstoff zu einem wertigen und vielseitigen Material mit zeitgenössischem Touch entwickelt und wird jetzt unter anderem für Blumenübertöpfe, Tische und Stühle verwendet.

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Textur und Muster im Blickpunkt

Experimente mit kontrastierenden Texturen waren dieses Jahr en vogue – wie zum Beispiel unglasierte Tonware mit glänzenden Innenflächen und metallbeschlagene Holzobjekte. Fasziniert war ich von den Stücken von Olivia Walker, deren Porzellanschalen und -vasen in den Farben Weiß, Schwarz und Rost von einer an Pilze und Korallen erinnernden Textur eingehüllt werden.

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Organic textures, Olivia Walker Ceramics.

 

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Intricate details, Vanessa Hogge Wallflowers.

 

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Sharp angles and soft velvet, Tamasine Osher Design.

 

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Olivia Aspinall Studio created a series of Terrazzo-esque vessels made from Jesmonite.

 

Bei Möbeln wurde plüschiger Samt mit Messing und Zink kombiniert. Und nicht zu vergessen Jesmonite – der neueste Harzwerkstoff, mit dem sich jede Oberflächenoptik kopieren lässt (in diesem Fall Terrazzo, ein Design vom Olivia Aspinall Studio).

Tiffany

Von Tiffany von CURATE & DISPLAY.

Tiffany Grant-Riley ist freiberuflich als Innenausstatterin tätig und schreibt außerdem über Innendesign. Sie lebt außerhalb von London in Kent. In ihrem Blog Curate & Display geht es insbesondere um minimalistische Innenausstattung, skandinavisch inspiriertes Design und Slow-living. Zurzeit renoviert sie ihr edwardianisches Haus in Chatham, in dem sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und einer Katze inmitten einer stetig wachsenden Zimmerpflanzenkollektion lebt.